von Robert Giesler,
überarbeitet von Matthias Schmidt
Der heutige Ort Achenbach ist aus dem alten Hof Achenbach hervorgegangen, den die vermutlichen ersten Besitzer (und Bewohner ?), die Familie von Achenbach, 1389 an Johann von Wildenberg, später Wildenburg, verkauften. Die Grafen von Nassau-Siegen eigneten sich im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts den Hof an, der künftig aber noch als "Wildenburger" Hof bezeichnet wurde.
Die Achenbach waren nicht nur über drei Jahrhunderte Pächter des Wildenburgischen Hofes, sondern auch angesehene Schöffen und Mitglieder der Siegener Hammerschmiede- und Massenbläserzunft (Massenbläser waren Eisengießer oder allgemeiner Eisenhüttenleute).
Als erster Achenbach wird 1461 Konrad (=Cuntze) (von) Achenbach (etwa 1410 - 1462/83) als Hofmann zu Achenbach genannt. Sein Sohn Hans in der Aldestat (etwa 1440/45 - nach 1512) übernahm spä-testens 1467 den Hof. Er nannte sich außerdem Bürger von Siegen. Hans' Sohn Hen(-rich) (etwa 1470/75 - nach 1519) war ebenfalls Hofmann zu Achenbach. Er war auch der erste Schöffe Achenbach am Haingericht Siegen.
Hans Achenbach (etwa 1500 - vor 1560) setzte die Berufstradition fort. Von seinem Sohn und Nachfolger Gerlach (etwa 1530 - vor 1599) wird 1563 ein Besitz von 24 Stück Rindvieh, 150 Schafen, 16 Schweinen und 3 Pferden genannt. Der nächste Hofmann, Johannes Achenbach (etwa 1565/70 - 1633) wurde um 1611/12 in die Siegener Zunft der Massenbläser und Hammerschmiede aufgenommen. Daneben war er Stahlhändler, Gerichtsschöffe und Schultheiß des Haingerichts zu Siegen. Seine Tochter Margarethe (etwa 1595/1600 - nach 1663) heiratete in die bedeutende Familie Flender (s. u. Familien Busch vor der Hardt und Flender).
Sein Sohn Johannes (etwa 1595/1600 - nach 1662) ebenfalls Hofpächter zu Achenbach, wurde 1624/25 auch in die Hammerschmiede- und Massenbläserzunft aufgenommen. Er hatte drei Kinder: zunächst Antonius (1637 - 1698), der den Hof übernahm und sowohl Massenbläser als auch Haingerichtsschöffe war und dessen Tochter Anna Catharina (1663 - 1733) in die Klafelder Familie Holdinghausen heiratete. Als weiteres Thomas (1640 - 1689), der auch Massenbläser war, dessen Sohn Thomas (1684 - 1737) Gerichtsschöffe und dessen Enkel Johann Henrich (1709 - 1768) Bergmann und Kirchenältester war. Außerdem Anna Margaretha (1643-1700), die den Gosenbacher Hofpächter Hans Wolf Spies (1638 - 1727) heiratete (s. u. Die Familie Latsch).
Diese Ausführungen konzentrieren sich auf die Achenbachs in meiner Familienforschung. Ausführlichere Informationen finden sich u. a. in:
Eberhard Tröps: Siegen-Achenbach. Siegen: Eigenverlag, 1989.